Bohnensuppe für Kühe
Erfahrungsbericht vom Anbau von Mais mit Stangenbohnen
Der in Luxemburg angebaute Mais wird zum Großteil zur Fütterung von (Milch-)Kühen genutzt. Die Maispflanze wächst sehr schnell und produziert innerhalb kurzer Zeit viel Biomasse. Diese Eigenschaft macht sie deshalb so beliebt als Futterpflanze. Eine Problematik, die sich beim Mais jedoch ergibt, ist sein hoher Gehalt an Zucker bzw. an Energie. Wichtig für die Rinderfütterung und Pansengesundheit ist ein ausgewogenes Energie-Proteinverhältnis. Deshalb werden zusätzlich proteinhaltige Futtermittel verfüttert, oftmals in Form von Soja aus Südamerika.
Zwei der drei Schwestern
Stangenbohnen gehören zur gleichen Pflanzenfamilie wie z.B. Erbsen und Ackerbohnen und haben genau wie diese einen hohen Eiweißgehalt. Traditionell werden in Südamerika seit Jahrhunderten die drei Schwestern, Mais, Stangenbohnen und Kürbis, zusammen angebaut. Der Mais dient den Stangenbohnen als Rankhilfe und die Kürbispflanzen bedecken den kahlen Boden und halten ihn so kühl und feucht: ein Anbausystem, welches auch Milpa genannt wird. Mit dem Ziel den Eiweißgehalt im Maissilo direkt zu erhöhen führte die Ekologesch Landwirtschaftsberodung des Oekozenter Pafendall und der Lëtzebuerger Landjugend a Jongbaueren dieses Jahr einen Anbauversuch mit einem Gemisch aus Stangenbohnen und Mais durch. Generell verlief das Wachstum ab der Aussaat in 2 Arbeitsgängen am gleichen Tag gleichermaßen gut. Ab Ende Juni begannen die Stangenbohnen am Mais entlang zu ranken. Stangenbohnen benötigen als stickstofffixierende Pflanzen keine weitere Düngung. Als schwierig erwies sich vor allem die Unkrautbekämpfung, da die Bohnen zwischen den Maisreihen wuchsen und somit ein Hacken nicht möglich war. Hier gibt es allerdings Lösungsansätze von ausländischen Versuchen, die in weiteren Testläufen zu verfolgen wären.
Zurzeit laufen in Deutschland intensive Untersuchungen, ob sich die Stangenbohnen für die Fütterung von Wiederkäuern eignen. Denn Stangenbohnen enthalten schwerverdauliche Inhaltsstoffe (Phasin), welche aber ggf. durch den in der Landwirtschaft üblichen Silierprozess abgebaut werden. Eine Wiederholung des Versuchs ist für 2017 geplant.